10.04.2011 - 9. Spieltag:
Kitzingen I - Klingenberg I 4,5 - 3,5
Zum Saisonabschluss in der Regionalliga
Nordwest hatten wir mit Vorjahreskonkurrent Kitzingen ein schweres Los
erwischt, wenngleich die wichtigen Entscheidungen ja bekanntermaßen bereits
zuvor gefallen waren. So war uns der Meistertitel rechnerisch schon nicht mehr
zu nehmen und auch für die Kitzinger, die sich nach einer für ihre
Verhältnisse etwas enttäuschenden Saison im oberen Mittelfeld eingeordnet
hatten, ging es im Großen und Ganzen nur um Ergebniskosmetik. Dennoch
erwartete uns ein spannender letzter Mannschaftskampf, da beide Teams
erfreulicherweise von der auch heuer weit verbreiteten Unart Abstand nahmen,
sich am 9.Spieltag vorab auf Unentschieden zu einigen bzw. gar nicht mehr
anzutreten.
Einzig Tobias durfte sich heute nicht
mehr duellieren, da Konstantin Kunz auch nach einer Stunde Spielzeit nicht
eintraf und wir an Brett 2 somit einen kampflosen Punkt erhielten.
Am achten Brett zeigte Hans-Jörg wenige
Ambitionen, mit Schwarz gegen seinen etwas DWZ-schwächeren Gegner den Sieg
anzustreben, und so einigte man sich nach noch nicht einmal zehn Zügen
friedlich.
Bei Walter, welcher gegen Karlheinz
Kannenberg die weißen Steine führte, ergab sich ein theoretisches Abspiel der
Skandinavischen Verteidigung, in dem Schwarz eine solide Stellung mit Druck
auf der d-Linie als Kompensation für das weiße Läuferpaar erhielt. Leider fand
Walter keine druckvolle Fortsetzung und so gelang es dem Nachziehenden, bis
zum 40.Zug seine Position weiter zu verbessern und schließlich mit einem
Mattangriff Material zu gewinnen.
An Brett 4 stand bei Klaus Kraich heute
Holländisch/Stonewall-Variante auf der Agenda. Klaus gelang es, sein
Gegenspiel nicht nur auf einen Königsangriff zu beschränken, sondern vor allem
auch im Zentrum dem Anziehenden die Stirn zu bieten. Unter diesem Druck begann
die weiße Festung schließlich zu bröckeln und nach gut drei Stunden konnten
wir unseren ersten erspielten Sieg verbuchen.
Bernd hatte heute die englische
Eröffnung gewählt, sein Gegner setzte einen königsindischen Aufbau entgegen.
Im frühen Mittelspiel ergab sich eine unklare Situation in der Weiß zwar das
Läuferpaar besaß, die schwarzen Springer aber die eiserne Kontrolle über das
Vorpostenfeld d4 erlangten. Unglücklicherweise verpasste es Bernd, das
schwarze Gegenspiel am Königsflügel rechtzeitig zu unterbinden. Mit dem
Bauernhebel f7-f5-f4 rückte der Nachziehende daraufhin dem weißen König zu
Leibe und konnte die Partie für sich entscheiden.
Am ersten Brett hatte Fabians
Eröffnungsstrategie gegen Alexander Kliche nicht den gewünschten Erfolg
gebracht, konnte dieser doch das weiße Gegenspiel gegen das schwarze
Bauernzentrum weitgehend unterbinden und schließlich sogar
Zentrumsbauernegalität wiederherstellen. Große Hoffnung keimte erst wieder
auf, als der Nachziehende ein gefährliches Figurenopfer zuließ, das den
schwarzen Monarchen in Schwierigkeiten brachte. Obwohl sich Fabian derartige
Angriffschancen üblicherweise nicht entgehen lässt, warf er heute mit einem
Patzer in der Zeitnotphase sämtliche Kompensation weg, woraufhin der Kitzinger
Spitzenspieler einen einfachen Sieg errang.
Klaus konnte indes mit den schwarzen
Steinen in einer längst verloren geglaubten Stellung mit Zähigkeit und
Kampfgeist seinem sichtlich verärgerten Gegner noch einen halben Zähler
abtrotzen. Nach einem Qualitätseinsteller besaß Klaus im Mittelspiel nur zwei
Bauern für einen ganzen Turm, und obgleich Weiß die Materialbilanz kurz darauf
auf eine glatte Mehrfigur korrigierte, sah die Lage für Schwarz nicht gerade
rosig aus. Nach langem Positionskampf ergab sich schließlich das Endspiel
Springer + 3 Bauern gegen Läufer + 1 Bauer, in dem der Anziehende verfrüht
einen seiner Bauern abgab. Mit dem Läufer bereit, sich jederzeit für die
letzten weißen Bauern zu opfern, konnte Klaus dann tatsächlich die
Punkteteilung erzwingen.
Jürgen, der an Brett 5 heute mit 1.f4
eröffnet hatte, erlangte gegen die chronisch unterentwickelte schwarze
Position schon frühzeitig eine klare Gewinnstellung. Es fehlte aber am letzten
Abschluss, und anstatt dem schwarzen König im Mittelspiel auszuschalten,
verlagerte sich die Partie in ein Turm+Läufer-Endspiel in dem Weiß noch immer
großen Vorteil hatte. Nach knapp sechs Stunden Spielzeit und bei weniger als
zwei Minuten restlicher Bedenkzeit schaffte Jürgen es aber nicht, volle
Konzentration zu bewahren und seine Druckstellung in einen Sieg umzumünzen;
Schwarz entkam in der Folge mit einem Remis.
Unsere einzige Saisonniederlage war
zugleich die insgesamt schwächste Mannschaftsleistung der Saison und uns
sollte besser schon jetzt klar sein: wir müssen uns noch steigern, wenn wir
uns nächstes Jahr ernsthaft behaupten möchten.
.
20.03.2011 - 8. Spieltag:
Klingenberg I - Hof I 5,5 - 2,5
Vorzeitige Meisterschaft!
Nach der verbesserungswürdigen letzten
Saison haben wohl die Wenigsten damit gerechnet, dass der Wiederaufstieg in
die Landesliga derart reibungslos verlaufen würde. Mit einer Kombination aus
Zielstrebigkeit, inkonsequentem Auftreten der gegnerischen Teams und nicht
zuletzt guter spielerischer Leistungen unsererseits konnten wir uns mit dem
heutigen Heimsieg gegen Mitfavorit Hof bereits die Meisterschaft 2010/11 in
der Regionalliga Nordwest sichern.
Die Gäste aus Hof traten erneut nicht
vollständig an, was für Jürgen an Brett 5 in einem kampflosen Sieg
resultierte.
Walter setzte mit einem Sieg gegen
Routinier Hans Hertel ein frühes Ausrufezeichen, konnte ersterer doch mit den
schwarzen Steinen die Stellung gegen den weißen Stonewall-Aufbau
spielentscheidend öffnen.
Hans-Jörg konnte gegen seinen
Jugendgegner ebenfalls gewinnen, nachdem dessen gute Theoriekenntnisse zwar
beeindruckend waren, in den Komplikationen des Mittelspiels unser erfahrener
1.Vorstand taktisch Oberwasser hatte und schließlich einen ganzen Turm
erbeutete.
Bernd gewann am siebten Brett mit den
schwarzen Steinen eine gut geführte Partie in der Nimzoindischen Verteidigung.
Auch er gewann spielentscheidendes Material (wenngleich sein Gegner - wie ich
hörte - eine gute kombinatorische Möglichkeit ungenutzt ließ?).
Am Spitzenbrett spielte Fabian eine
scharfe Variante der Französischen Vorstoßvariante. Wenngleich er eine
aussichtsreiche Stellung mit Bauernplus herbeiführen konnte, verpasste er den
richtigen Zeitpunkt das Mehrmaterial für dynamische Vorteile zurückzugeben und
landete so kurz vor der Zeitnotphase in einer sehr misslichen Lage, in der
Viktor Schindlers aktive Figuren die Partie entschieden.
Klaus einigte sich daraufhin aus
mannschaftstaktischen Gründen mit seinem Gegner auf Unentschieden. Diese
Partie war im Mittelspiel gekennzeichnet von den Stärken und Schwächen des
klassichen d-Isolanis
Klaus Kraich, der vermutlich die beste
Ausgangssituation aller unserer heutigen Partien erreichte - Mehrqualität aus
der Eröffnung gegen nur geringe praktische Kompensation - musste
enttäuschenderweise nach langem Kampf die Segel streichen, da gegen das
gegnerische Läuferpaar, das im Endspiel den schwarzen h-Freibauern
unterstütze, kein Kraut mehr gewachsen war.
Wenigstens hatte Tobias in seiner
Begegnung mit Igor Shashkin das bessere Ende für sich, nachdem er nach einigen
Schwankungen die Partie in einem komplexem Mehrfigurenendspiel für sich
entscheiden und so seine starke Bilanz (5,5/6) wahren konnte.
27.02.2011 - 7. Spieltag:
Höchstadt I - Klingenberg I 7 - 1
Ohne unseren Spitzenspieler mussten wir
das Auswärtsspiel gegen Höchstadt an der Aisch bestreiten.
Aber auf unseren
Ersatzmann Tobias Göbel ist Verlass. Auch heute punktete er und hatte so
seinen Anteil am deutlichen 7:1 Erfolg.
An
Brett 1 sahen wir eine Wiener Partie, in der Tobias mit Weiß nach der
Eröffnung mit dem Läuferpaar und mehr Raum sich einen kleinen Vorteil
erarbeitet hatte. Sebastian Dietze konnte sich nicht zwischen einer langen
oder kurzen Rochade entscheiden und versucht sich stattdessen mit
Springermanövern zu entlasten. Diesen Umstand nutzte Tobias zu einem
energischen Bauernvorstoß im Zentrum. Dies brachte schnellen Erfolg.
An
Brett 2 kam es zu einem Art Grünfeld-Indisch mit g3. Durch eine Fesselung
konnte Walter zwei Figuren gegen einen Turm gewinnen. Nach einer schönen
Umgruppierung konnte Tobias
Schwarzmann weiteren
Materialverlust nicht vermeiden und gab auf. So holte auch Walter einen ganzen
Punkt.
An Brett 3 ein Novum in meiner
Schachlaufbahn. Mein Gegner gab nach nur einem Zug auf! Kein weiterer
Kommentar hierzu.
An
Brett 4 spielte Gerhard Leicht mit den weißen Steinen gegen Jürgen. Nach der
Eröffnung, eine Igelstruktur im Sizilianer, war die Stellung ausgeglichen.
Jürgen gelang der befreiende d5-Vorstoß.
Die Entscheidung herbei
führte ein Qualitätseinsteller von Gerhard Leicht im 20. Zug. Mit Mehrmaterial
und der besseren Koordination seiner Figuren wehrte Jürgen die Drohungen
seines Gegners ab und konnte noch vor der Zeitkontrolle einen
unwiderstehlichen Angriff einleiten, der auch ihm den vollen Punkt einbrachte.
An
Brett 5 spielte Klaus mit Weiß gegen Heckel Christopher. In einem Franzosen
spielte Klaus auf Angriff konnte aber seinen Gegner nicht wirklich in
Verlegenheit bringen. Auch ein Bauernopfer änderte daran nichts. So einigte
man sich im 32. Zug auf Remis.
An
Brett 6 spielte Bernd mit Schwarz gegen Götzel Alfred. Im Caro-Kann mit
beidseitiger langer Rochade konnte keiner der
beiden sich einen
größeren Vorteil erspielen. Remis.
An
Brett 7 spielte Hans-Jörg mit Weiß gegen Paulini Wolfgang. Der passive
schwarze Aufbau in einem Englischen Abspiel endete mit dem Läuferpaar für Weiß
und deutlichen Zeitplus, sowie zwei hängenden Bauern auf den offenen Linien d
und e. Mit einer schönen Kombination gewann Hans-Jörg erst den ersten Bauer
und später auch noch den zweiten. Die Gewinnführung im entstandenen
Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauer und passiver Aufstellung wollte sich
Paulini nicht zeigen lassen.
An
Brett 8 saßen sich Tobias Göbel mit Schwarz und Holger Schwarzmann mit Weiß
gegenüber. Nach der Eröffnung mit gegenseitiger Rochade entstand ein unklare
Stellung. Tobias konnte zuerst einen Bauernsturm lancieren und brachte im
schönem Mattangriff den vollen Punkt nach Hause.
[Klaus Kraich]
06.02.2011 - 6. Spieltag:
Klingenberg I - Bamberg II 8 - 0 kl.
16.01.2011 - 5. Spieltag:
Klingenberg I - Marktleuthen I 5 - 3
Tabellenführung konsolidiert
Der erste Spieltag im neuen Jahr begann
für uns mit einem Novum: unsere drei Mannschaften hatten alle Heimspiel. Wir
hatten das Glück, dank Hans-Jörg in den Lebensraum Wörth ausweichen zu dürfen,
der mit seinem schönen Ambiente, der großzügigen Glaswände und erholsamer
Stille ideale Voraussetzungen für den Spitzenkampf gegen Marktleuthen bot.
Unsere oberfränkischen Gäste trafen aufgrund des Mainhochwassers wegen
gesperrten Straßen teils leicht verspätet ein. Nach kurzer Wartezeit waren
beide Teams vollständig und nach der Begrüßung durch unseren Mannschaftsführer
Klaus Kraich war der Start unseres Schachsonntages perfekt.
.
Die erste Entscheidung des Tages fiel an
Brett 7, als Bernd Zöller das leichte weiße Stellungsplus überwinden und
aktives Gegenspiel aufbauen konnte. In der kritischen Stellung entschied er
sich gegen Angriffsspiel und ließ den Damentausch zu, wonach sich beide
Kontrahenten auf Remis einigten.
.
Etwas später warf Klaus Kraichs
Positionsvorteil Früchte ab, konnte er doch in einem Sweschnikow-Sizilianer
dank eines vernichtenden taktischen Schlages dem in der Mitte verbliebenen
schwarzen Monarchen zu Leibe rücken und spielentscheidendes Material gewinnen.
.
An Brett 5 konnte Jürgen trotz
Bauernminus die Niederlage gerade noch abwenden. Im Mittelspiel unter Druck
geraten musste er einen Bauern geben, um einen gefährlichen weißen Angriff zu
verhindern. Die Partie führte zu einem Doppelspringerendspiel in dem Weiß
trotz seinem Mehrbauern etwas frühzeitig Remis anbot, da er vermutete, wegen
der Verdopplung seines g-Bauern keine Königsflügelmehrheit bilden zu können.
.
Walter musste sich in komplizierter
Mittelspielstellung schließlich dem aggressiven Spiel seines Gegners T.
Kirschneck fügen. Nach einer Eröffnungsungenauigkeit und dem Tausch seines
schwarzfeldrigen Läufers war Walters Stellung langfristig nicht mehr zu
retten.
.
Hans-Jörg erreichte nach einigen
Stellungsschwankungen schließlich ein Remis in einem Springerendspiel, in
welchem Schwarz aufgrund seines Raumnachtteils kein Kapital aus einem
blockierten Mehrbauern schlagen konnte. Hatte Hans-Jörg anfänglich zwar eine
klare Initiave am Königsflügel erhalten, gelang es Schwarz nach verfehlter
weißer Angriffsführung das Vorpfostenfeld g5 mit seinem Springer zu besetzen
und alle weißen Angriffshoffnungen zu zerschlagen.
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Am zweiten Brett kam Tobias in der
Zeitnotphase zum Sieg, als sein Gegner mit einem rückhaltlosen Bauernzug das
zuvor ruhige Positionsspiel öffnete und große Komplikationen heraufbeschwor.
Tobias entschied sich zu einem Bauernopfer, um die gegnerische
Verteidigungslinie zu infiltrieren. Seine aggressive Herangehensweise wurde
auch prompt mit Fehlern des Scharzen belohnt, und nach dem 40.Zug konnte A.
Kopp angesichts seines schutzlosen Königs nur noch das Handtuch werfen.
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Klaus gelang es indes ebenfalls, seinen
Gegner zu bezwingen und uns somit den Mannschaftssieg zu sichern. Mit
Raumvorteil gegen das Läuferpaar spielend, agierte Schwarz im Mittelspiel zu
passiv und überließ Weiß absolute Zentrumskontrolle. Die Strafe ließ nicht
lange auf sich warten, als Klaus mittels einer taktischen Operation einen
Bauern gewann, den er trotz einiger technischer Schwierigkeiten im
Turmendspiel verwerten konnte.
.
Fabian führte an Brett 1 eine lange
Kampfpartie gegen M. Lorenz. Im Mittelspiel hatte Fabian mit dynamischen Spiel
großen Vorteil erreicht und war nur noch einen Zug entfernt, das weiße
Gegenspiel vollends zu unterdrücken. So wie es kam, ließ er ein weißes
Bauernopfer zu, das objektiv aber noch immer zu einer schwarzen Gewinnstellung
hätte führen sollen. In beidseitiger Zeitnot folgte dann aber ein
fürchterlicher Fehler, als Fabian eine einfache Fesselung seines Läufers
übersah, der er wenig entgegenzusetzen hatte. Im praktischen Sinne opferte er
nun einen ganzen Turm für potentielle Angriffschancen gegen den weißen König,
anstatt sich dem Figurenverlust zu fügen. Bei knapper Zeit ließ sich Weiß von
den schwarzen Angriffsidee derart einschüchtern, dass er das sensible g2-Feld
prophylaktisch überdeckte und den Mehrturm kurzerhand zurückgab, was in einer
materiell ausgeglichene Stellung resultierte, die nach einigen Schwankungen
schließlich im Remis versandete.
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12.12.2010 - 4. Spieltag:
Kirchenlaibach I - Klingenberg I 1,5 - 6,5
Mit starker Leistung in die Weihnachtspause
Nach der zum Glück weitestgehend
schneefreien Anreise nach Kirchenlaibach wurden wir dank einer starken
Mannschaftsleistung mit zwei Mannschaftspunkten und der zwischenzeitlichen
Führung in der Regionalliga Nordwest belohnt. Zu den Partien im Einzelnen:
Jürgens Partie endete im Remishafen,
ohne dass eine der beiden Parteien nennenswerte Vorteile besaß. Als eine noch
relativ verwickelte Mittelspielstellung in ein Endspiel mit ungleichfarbigen
Läufern versickerte, einigten sich die Kontrahenten auf Remis.
Klaus bezwang seinen Gegner in einem
Schwerfigurenendspiel, nachdem er zuvor mutig zwei Bauern geopfert hatte. Die
im Gegenzug erhaltene strukturelle Kompensation in der "Wolgastellung" münzte
er nach einigen Ungenauigkeiten des Weißen in einen schönen Sieg um.
Auch „Captain“ Klaus Kraich führte seine
Partie nach einem gegnerischen Bauerneinsteller siegreich zu Ende. Ein
gedeckter d-Freibauer und der geschwächte weiße Königsflügel gaben ihm
allerdings schon zuvor Stellungsvorteil.
Kurz vor Ende der Zeitnotphase schloss
sich auch Fabian dem Club der Sieger an. Nachdem Fabian ein positionelles
Qualitätsopfer gebracht hatte, konnte R. Singer seine Defensivaufgabe nicht
mehr lösen. In ohnehin schwieriger Stellung und äußerst knapper Bedenkzeit
unter Druck geraten, segnete sein Figureneinsteller auch dieses Partieergebnis
ab.
Walter steuerte einen halben Zähler bei,
als seine Kampfpartie nach einigen Hochs und Tiefs schließlich mit Remis
endete – ein angesichts des Gesamtstandes für uns uneingeschränkt positives
Ergebnis.
Bald darauf war unser Sieg amtlich, als
Tobias Kuhn den langen Widerstand seines Gegners brach und seine Mehrfigur
verwertete. Zuvor hatte Tobias mit den schwarzen Steinen in ausgeglichener
Stellung seinen erfahrenen Gegner mit einem Bauersturm aus dem Konzept
gebracht, so dass dieser Material geben musste, um die schwarzen Mattdrohungen
zu verhindern.
Nach ungefähr fünf Stunden erreichte
Tobias Göbel ein Remis. Obwohl die weißen Angriffsversuche zwischenzeitlich
sehr gefährlich anmutenden, hielt unser Mann die Stellung (irgendwie) noch
zusammen. Als klar wurde, dass die Partie nicht durch Matt enden wird, gab
sich Schachfreund Schulz angesichts seines deplatzierten Springers mit Remis
zufrieden.
Fast bis zum Schluss kämpfte Hans-Jörg,
um seinen Materialvorteil in einen vollen Punkt umzuwandeln. Angefangen von
Raumvorteil über die aktivere Figurenstellung bis zum Materialgewinn fügte
sich ein Rädchen ans nächste; auch im Endspiel fand Hans-Jörg den
zielstrebigsten Gewinnplan und opferte seine Mehrfigur im richtigen Zeitpunkt
zurück, um ein gewonnenes Bauernendspiel zu erreichen. Insgesamt eine wie ich
finde sehr starke Vorstellung unseres 1.Vorstandes sowie ein verdienter Sieg
gegen einen 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegner.
Indes konnte Kitzingen die
Marktleuthener Schachfreunde mit 4,5:3,5 besiegen, was uns nunmehr mit 7:1
Mannschaftspunkten und 23,5:8,5 Brettpunkten an die Spitze der Regionalliga
Nordwest katapultiert.
14.11.2010 - 3. Spieltag:
Klingenberg I - Bad Neustadt I 8 - 0 kl.
Aufgrund massiven Spielerausfalles
entschlossen sich die Bad Neustädter Schachfreunde schon am Samstag, die
Anreise nach Klingenberg nicht anzutreten. Ihre Spielabsage resultiert somit
in einem kampflosen 8-0-Sieg für uns.
Der "harte Kern" der 1.Mannschaft traf
sich freilich trotzdem im Schachheim, um mittags gemütlich in der Pitsche
essen zu gehen. Den Vormittag vertrieben wir uns zu fünft die Zeit mit einem
Simultanmatch Jeder-gegen-Jeden an 10 Brettern, die man nur im Uhrzeigersinn
ablaufen durfte. Walter, Klaus Kraich, Hans-Jörg, Tobias und Fabian spielten
dabei jeweils 4 Partien gegen die anderen vier Mitstreiter mit jeweils einer
Stunde Bedenkzeit. Dieser Kampf entwickelte sich gegen Ende zu einer sehr
spannenden Angelegenheit, da einem auch die Freude an der schönsten
Gewinnstellung vergeht, wenn man nur noch wenige Minuten Bedenkzeit hat und
der Gegner mit seinem Zug darauf wartet, dass man den Weg zu seinem nächsten
Brett fortsetzt, wo ebenfalls die Uhr tickt (und nochmal zur Erinnerung:
Rückwärtslaufen nicht erlaubt!). Entsprechend knapp war der Endstand: Tobias
und Fabian holten beide 2,5/4. Klaus gewann zwar gegen die beiden
Spitzenplätze, verlor aber gegen Hans-Jörg und Walter. Walter holte ebenfalls
2/4 und Hans-Jörg war mit 1/4 nicht so abgeschlagen wie es laut
DWZ-Wahrscheinlichkeit hätte sein sollen.
So haben wir also auf unkonventionelle
Art und Weise unseren Schachsonntag doch noch durch zehn schöne Matches
gerettet.
24.10.2010 - 2. Spieltag:
Kronach I - Klingenberg I 3 - 5
Das Duell mit dem Landesligaabsteiger
Klingenberg entwickelte sich zu dem erwartet spannenden Wettkampf mit dem
besseren Ende für die Gäste. Kurt-Georg Breithut ließ in seiner Partie gegen
den Klingenberger Youngster Kuhn nichts anbrennen und erreichte ein sicheres
Remis. Ebenfalls mit einem Unentschieden durch Zugwiederholung endete die
Partie von Ulli Herdin gegen den Klingenberger Mannschaftsführer Kraich.
Walter Lechleitner opferte zwei Leichtfiguren gegen Turm und Bauer, geriet im
weiteren Partieverlauf jedoch in einen Königsangriff, den er nicht mehr
parieren konnte. Heinrich Horther konnte mit Weiß keinen Eröffnungsvorteil
erzielen und gab daher seine Partie remis. Fabian Hörmann opferte in der
Eröffnung die Qualität für Gegenspiel, übersah in zweischneidiger Position
jedoch eine chancenreiche Fortsetzung und verlor anschließend Material und
Partie. Postwendend sorgte Nachwuchsspieler Johannes Pfadenhauer mit einem
sicher herausgespielten Angriffssieg für den Anschluss und ließ die Kronacher
wieder hoffen. Edgar Stauch lieferte sich mit dem Klingenberger Spitzenspieler
Englert eine spannende Kampfpartie, stellte dann jedoch die Partie in
hochgradiger Zeitnot einzügig ein. Damit war der Wettkampf zu Gunsten der
Gäste entschieden, sodass Alexander Becker das angebotene Unentschieden
annahm.
[ausgeliehen von Edgar Stauch/Kronach]
10.10.2010 - 1. Spieltag:
Klingenberg I - Mainaschaff I 4 - 4
.
Nachdem die 2. und 3. Mannschaft
unlängst ihre ersten Saisonkämpfe auf unterfränkischer Ebene bestreiten
durften, war heute Klingenberg I an der Reihe, gegen Aufsteiger Mainaschaff
die neue Saison in der Regionalliga Nordwest einzuläuten.
Unglücklicherweise reichte es für uns
trotz klarer nomineller Vorteile nicht zum Sieg im Lokalderby, am Ende waren
wir mit den geteilten Mannschaftspunkten sogar noch gut bedient.
Klaus entwickelte nach ungenauer
Eröffnungsbehandlung des Schwarzen eine kritische Initiative im Zentrum.
Obgleich Klaus anfänglich eine gute Möglichkeit ungenutzt ließ, seinen Gegner
mittels d5-d6 vollends einzuschnüren, änderte sich nichts am Partieausgang,
wurde er nach einer taktischen Finesse doch mit einem Qualitätsgewinn und
einer hiermit einhergehenden Gewinnstellung belohnt.
An Brett 1 warf Fabians aggressive
Spielführung heute nur teilweise Früchte ab. Zwar erreichte er mit den
schwarzen Steinen dank eines positionellen Bauernopfers bald eine aktive
Mittelspielstellung, fand daraufhin aber keine guten Fortsetzungszüge. Der
zweischneidige Versuch mit Figurenopfer weitere Komplikationen zu generieren
führte nach guter Verteidigung Künstlers zum Damentausch. Im resultierenden
Endspiel hatte Weiß mit Leichtfigur gegen 2 Bauern wohl objektiv Vorteil, doch
erhielt Fabian einen schönen Freibauern und gewisse Angriffschancen gegen den
weißen Monarchen. Aufgrund der knappen Bedenkzeit waren beide Spieler in
dieser unklaren Situation mit einem Remis zufrieden.
Tobias lieferte am zweiten Brett eine
gute und solide Leistung ab. Schwarz vernachlässigte die Entwicklung und wurde
prompt vor die unangenehme Wahl zwischen Bauernverlust oder gefährdeter
Königsstellung gestellt. Michael Konik entschied sich für Ersteres, doch
Tobias’ gute Technik führte nach zähem Kampf zum vollen Punkt im
Läuferendspiel mit dem Mehrbauern.
Hans-Jörg remisierte an Brett 8 gegen
Dr. Wanner, obwohl seine Klingenberger Mannschaftskollegen sich in der
Eröffnung aufgrund der aktiven schwarzen Springer und der exponierten weißen
Königsstellung wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang machten. Doch
Hans-Jörg bewies Zähigkeit und konnte den Druck langfristig neutralisieren und
einen wichtigen halben Punkt holen.
Bernds Partie endete auch mit einer
friedlichen Einigung beider Spieler, obwohl ihm die schwarze Dominanz im
Zentrum durchaus realistische Chancen auf einen Königsangriff gegeben hätte.
Bernd entschied sich für eine positionellere Behandlung, die langfristig zu
Vereinfachungen und Ausgleich führte.
Unser Captain Klaus Kraich war mit
seiner Partie heute selbst nicht zufrieden. Er hatte eine schöne
Mittelspielstellung erreicht, mit gutem Angriffspotential gegen den schwarzen
König, verpasste jedoch den richtigen Zeitpunkt zum Angriff. Mit Minusqualität
musste er schließlich in den Damentausch einwilligen und konnte trotz seines
Läuferpaars Schwarz nichts mehr entgegensetzen, als dieser sich mit einem
taktischen Trick einen Freibauern schuf.
An Brett 3 entkam Walter wie durch ein
Wunder aus einer verloren geglaubten Stellung. Angesichts der tödlichen
Angriffsdrohungen musste er in der Zeitnotphase Qualität und Bauern geben, zu
allem Übel hatte der Weiße auch noch Raumvorteil. Jochen Schricker ging mit
seinem riesigen Materialvorteil aber leichtfertig um und opferte seinen
Freibauern, ohne dafür einen adäquaten Gegenwert zu erhalten. Nach
anschließendem Damentausch sah die Welt für Walter doch schon wieder etwas
heller aus: nur noch Minusqualität, zudem besaß Weiß ein Musterbeispiel für
einen schlechten Läufer, dessen Wirkungsbereich von seinen eigenen Bauern
beschränkt wurde. Als Schrickers restliche Bedenkzeit kurz vor dem 60.Zug die
kritische 5-Minuten-Marke zu unterschreiten drohte, initiierte dieser auf dem
Brett die dritte Wiederholung derselben Stellung, ohne sich dessen bewusst zu
sein. Walter reklamierte korrekt und nach kurzer Überprüfung endete diese
Partie mit der Punkteteilung.
Jürgen überzog am fünften Brett leider,
was ein ausgeglichenes Endspiel hätte ergeben sollen. Ein pseudoaktiver
Bauerndurchbruch stellte sich langfristig als kritische Schwächung der
schwarzen Stellung heraus. Zwei isolierte Bauern waren einfach eine Schwäche
zu viel - als im (gleichfarbigen) Läuferendspiel der erste Bauer fiel, war
Marco Lindners Sieg nur noch eine Frage der Zeit.
Glückwunsch an die Mainaschaffer, die
ihre Bewährungsprobe im ersten Mannschaftskampf der Regionalliga heute
bestanden haben, wohingegen wir uns bei nächster Gelegenheit noch etwas
steigern sollten.