SKK1982 - Internetpräsenz des Schachklubs 1982 Klingenberg/Main - Spielberichte I 10/11

Spielberichte I  Saison 2010/11

10.04.2011 - 9. Spieltag: Kitzingen I - Klingenberg I 4,5 - 3,5

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Zum Saisonabschluss in der Regionalliga Nordwest hatten wir mit Vorjahreskonkurrent Kitzingen ein schweres Los erwischt, wenngleich die wichtigen Entscheidungen ja bekanntermaßen bereits zuvor gefallen waren. So war uns der Meistertitel rechnerisch schon nicht mehr zu nehmen und auch für die Kitzinger, die sich nach einer für ihre Verhältnisse etwas enttäuschenden Saison im oberen Mittelfeld eingeordnet hatten, ging es im Großen und Ganzen nur um Ergebniskosmetik. Dennoch erwartete uns ein spannender letzter Mannschaftskampf, da beide Teams erfreulicherweise von der auch heuer weit verbreiteten Unart Abstand nahmen, sich am 9.Spieltag vorab auf Unentschieden zu einigen bzw. gar nicht mehr anzutreten.

Einzig Tobias durfte sich heute nicht mehr duellieren, da Konstantin Kunz auch nach einer Stunde Spielzeit nicht eintraf und wir an Brett 2 somit einen kampflosen Punkt erhielten.

Am achten Brett zeigte Hans-Jörg wenige Ambitionen, mit Schwarz gegen seinen etwas DWZ-schwächeren Gegner den Sieg anzustreben, und so einigte man sich nach noch nicht einmal zehn Zügen friedlich.

Bei Walter, welcher gegen Karlheinz Kannenberg die weißen Steine führte, ergab sich ein theoretisches Abspiel der Skandinavischen Verteidigung, in dem Schwarz eine solide Stellung mit Druck auf der d-Linie als Kompensation für das weiße Läuferpaar erhielt. Leider fand Walter keine druckvolle Fortsetzung und so gelang es dem Nachziehenden, bis zum 40.Zug seine Position weiter zu verbessern und schließlich mit einem Mattangriff Material zu gewinnen.

An Brett 4 stand bei Klaus Kraich heute Holländisch/Stonewall-Variante auf der Agenda. Klaus gelang es, sein Gegenspiel nicht nur auf einen Königsangriff zu beschränken, sondern vor allem auch im Zentrum dem Anziehenden die Stirn zu bieten. Unter diesem Druck begann die weiße Festung schließlich zu bröckeln und nach gut drei Stunden konnten wir unseren ersten erspielten Sieg verbuchen.

Bernd hatte heute die englische Eröffnung gewählt, sein Gegner setzte einen königsindischen Aufbau entgegen. Im frühen Mittelspiel ergab sich eine unklare Situation in der Weiß zwar das Läuferpaar besaß, die schwarzen Springer aber die eiserne Kontrolle über das Vorpostenfeld d4 erlangten. Unglücklicherweise verpasste es Bernd, das schwarze Gegenspiel am Königsflügel rechtzeitig zu unterbinden. Mit dem Bauernhebel f7-f5-f4 rückte der Nachziehende daraufhin dem weißen König zu Leibe und konnte die Partie für sich entscheiden.

Am ersten Brett hatte Fabians Eröffnungsstrategie gegen Alexander Kliche nicht den gewünschten Erfolg gebracht, konnte dieser doch das weiße Gegenspiel gegen das schwarze Bauernzentrum weitgehend unterbinden und schließlich sogar Zentrumsbauernegalität wiederherstellen. Große Hoffnung keimte erst wieder auf, als der Nachziehende ein gefährliches Figurenopfer zuließ, das den schwarzen Monarchen in Schwierigkeiten brachte. Obwohl sich Fabian derartige Angriffschancen üblicherweise nicht entgehen lässt, warf er heute mit einem Patzer in der Zeitnotphase sämtliche Kompensation weg, woraufhin der Kitzinger Spitzenspieler einen einfachen Sieg errang.

Klaus konnte indes mit den schwarzen Steinen in einer längst verloren geglaubten Stellung mit Zähigkeit und Kampfgeist seinem sichtlich verärgerten Gegner noch einen halben Zähler abtrotzen. Nach einem Qualitätseinsteller besaß Klaus im Mittelspiel nur zwei Bauern für einen ganzen Turm, und obgleich Weiß die Materialbilanz kurz darauf auf eine glatte Mehrfigur korrigierte, sah die Lage für Schwarz nicht gerade rosig aus. Nach langem Positionskampf ergab sich schließlich das Endspiel Springer + 3 Bauern gegen Läufer + 1 Bauer, in dem der Anziehende verfrüht einen seiner Bauern abgab. Mit dem Läufer bereit, sich jederzeit für die letzten weißen Bauern zu opfern, konnte Klaus dann tatsächlich die Punkteteilung erzwingen.

Jürgen, der an Brett 5 heute mit 1.f4 eröffnet hatte, erlangte gegen die chronisch unterentwickelte schwarze Position schon frühzeitig eine klare Gewinnstellung. Es fehlte aber am letzten Abschluss, und anstatt dem schwarzen König im Mittelspiel auszuschalten, verlagerte sich die Partie in ein Turm+Läufer-Endspiel in dem Weiß noch immer großen Vorteil hatte. Nach knapp sechs Stunden Spielzeit und bei weniger als zwei Minuten restlicher Bedenkzeit schaffte Jürgen es aber nicht, volle Konzentration zu bewahren und seine Druckstellung in einen Sieg umzumünzen; Schwarz entkam in der Folge mit einem Remis.

Unsere einzige Saisonniederlage war zugleich die insgesamt schwächste Mannschaftsleistung der Saison und uns sollte besser schon jetzt klar sein: wir müssen uns noch steigern, wenn wir uns nächstes Jahr ernsthaft behaupten möchten.

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[Fabian Englert]

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20.03.2011 - 8. Spieltag: Klingenberg I - Hof I 5,5 - 2,5

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Vorzeitige Meisterschaft!

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Nach der verbesserungswürdigen letzten Saison haben wohl die Wenigsten damit gerechnet, dass der Wiederaufstieg in die Landesliga derart reibungslos verlaufen würde. Mit einer Kombination aus Zielstrebigkeit, inkonsequentem Auftreten der gegnerischen Teams und nicht zuletzt guter spielerischer Leistungen unsererseits konnten wir uns mit dem heutigen Heimsieg gegen Mitfavorit Hof bereits die Meisterschaft 2010/11 in der Regionalliga Nordwest sichern.

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Die Gäste aus Hof traten erneut nicht vollständig an, was für Jürgen an Brett 5 in einem kampflosen Sieg resultierte.

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Walter setzte mit einem Sieg gegen Routinier Hans Hertel ein frühes Ausrufezeichen, konnte ersterer doch mit den schwarzen Steinen die Stellung gegen den weißen Stonewall-Aufbau spielentscheidend öffnen.

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Hans-Jörg konnte gegen seinen Jugendgegner ebenfalls gewinnen, nachdem dessen gute Theoriekenntnisse zwar beeindruckend waren, in den Komplikationen des Mittelspiels unser erfahrener 1.Vorstand taktisch Oberwasser hatte und schließlich einen ganzen Turm erbeutete.

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Bernd gewann am siebten Brett mit den schwarzen Steinen eine gut geführte Partie in der Nimzoindischen Verteidigung. Auch er gewann spielentscheidendes Material (wenngleich sein Gegner - wie ich hörte - eine gute kombinatorische Möglichkeit ungenutzt ließ?).

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Am Spitzenbrett spielte Fabian eine scharfe Variante der Französischen Vorstoßvariante. Wenngleich er eine aussichtsreiche Stellung mit Bauernplus herbeiführen konnte, verpasste er den richtigen Zeitpunkt das Mehrmaterial für dynamische Vorteile zurückzugeben und landete so kurz vor der Zeitnotphase in einer sehr misslichen Lage, in der Viktor Schindlers aktive Figuren die Partie entschieden.

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Klaus einigte sich daraufhin aus mannschaftstaktischen Gründen mit seinem Gegner auf Unentschieden. Diese Partie war im Mittelspiel gekennzeichnet von den Stärken und Schwächen des klassichen d-Isolanis

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Klaus Kraich, der vermutlich die beste Ausgangssituation aller unserer heutigen Partien erreichte - Mehrqualität aus der Eröffnung gegen nur geringe praktische Kompensation - musste enttäuschenderweise nach langem Kampf die Segel streichen, da gegen das gegnerische Läuferpaar, das im Endspiel den schwarzen h-Freibauern unterstütze, kein Kraut mehr gewachsen war.

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Wenigstens hatte Tobias in seiner Begegnung mit Igor Shashkin das bessere Ende für sich, nachdem er nach einigen Schwankungen die Partie in einem komplexem Mehrfigurenendspiel für sich entscheiden und so seine starke Bilanz (5,5/6) wahren konnte.

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[Fabian Englert]

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27.02.2011 - 7. Spieltag: Höchstadt I - Klingenberg I 7 - 1

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Ohne unseren Spitzenspieler mussten wir das Auswärtsspiel gegen Höchstadt an der Aisch bestreiten.
Aber auf unseren Ersatzmann Tobias Göbel ist Verlass. Auch heute punktete er und hatte so seinen Anteil am deutlichen 7:1 Erfolg.

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An Brett 1 sahen wir eine Wiener Partie, in der Tobias mit Weiß nach der Eröffnung mit dem Läuferpaar und mehr Raum sich einen kleinen Vorteil erarbeitet hatte. Sebastian Dietze konnte sich nicht zwischen einer langen oder kurzen Rochade entscheiden und versucht sich stattdessen mit Springermanövern zu entlasten. Diesen Umstand nutzte Tobias zu einem energischen Bauernvorstoß im Zentrum. Dies brachte schnellen Erfolg.

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An Brett 2 kam es zu einem Art Grünfeld-Indisch mit g3. Durch eine Fesselung konnte Walter zwei Figuren gegen einen Turm gewinnen. Nach einer schönen Umgruppierung konnte Tobias
Schwarzmann weiteren Materialverlust nicht vermeiden und gab auf. So holte auch Walter einen ganzen Punkt.

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An Brett 3 ein Novum in meiner Schachlaufbahn. Mein Gegner gab nach nur einem Zug auf! Kein weiterer Kommentar hierzu.

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An Brett 4 spielte Gerhard Leicht mit den weißen Steinen gegen Jürgen. Nach der Eröffnung, eine Igelstruktur im Sizilianer, war die Stellung ausgeglichen. Jürgen gelang der befreiende d5-Vorstoß.
Die Entscheidung herbei führte ein Qualitätseinsteller von Gerhard Leicht im 20. Zug. Mit Mehrmaterial und der besseren Koordination seiner Figuren wehrte Jürgen die Drohungen seines Gegners ab und konnte noch vor der Zeitkontrolle einen unwiderstehlichen Angriff einleiten, der auch ihm den vollen Punkt einbrachte.

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An Brett 5 spielte Klaus mit Weiß gegen Heckel Christopher. In einem Franzosen spielte Klaus auf Angriff konnte aber seinen Gegner nicht wirklich in Verlegenheit bringen. Auch ein Bauernopfer änderte daran nichts. So einigte man sich im 32. Zug auf Remis.

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An Brett 6 spielte Bernd mit Schwarz gegen Götzel Alfred. Im Caro-Kann mit beidseitiger langer Rochade konnte keiner der
beiden sich einen größeren Vorteil erspielen. Remis.

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An Brett 7 spielte Hans-Jörg mit Weiß gegen Paulini Wolfgang. Der passive schwarze Aufbau in einem Englischen Abspiel endete mit dem Läuferpaar für Weiß und deutlichen Zeitplus, sowie zwei hängenden Bauern auf den offenen Linien d und e. Mit einer schönen Kombination gewann Hans-Jörg erst den ersten Bauer und später auch noch den zweiten. Die Gewinnführung im entstandenen Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauer und passiver Aufstellung wollte sich Paulini nicht zeigen lassen.

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An Brett 8 saßen sich Tobias Göbel mit Schwarz und Holger Schwarzmann mit Weiß gegenüber. Nach der Eröffnung mit gegenseitiger Rochade entstand ein unklare Stellung. Tobias konnte zuerst einen Bauernsturm lancieren und brachte im schönem Mattangriff den vollen Punkt nach Hause.

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[Klaus Kraich]

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06.02.2011 - 6. Spieltag: Klingenberg I - Bamberg II 8 - 0 kl.

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16.01.2011 - 5. Spieltag: Klingenberg I - Marktleuthen I 5 - 3

Tabellenführung konsolidiert

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Der erste Spieltag im neuen Jahr begann für uns mit einem Novum: unsere drei Mannschaften hatten alle Heimspiel. Wir hatten das Glück, dank Hans-Jörg in den Lebensraum Wörth ausweichen zu dürfen, der mit seinem schönen Ambiente, der großzügigen Glaswände und erholsamer Stille ideale Voraussetzungen für den Spitzenkampf gegen Marktleuthen bot. Unsere oberfränkischen Gäste trafen aufgrund des Mainhochwassers wegen gesperrten Straßen teils leicht verspätet ein. Nach kurzer Wartezeit waren beide Teams vollständig und nach der Begrüßung durch unseren Mannschaftsführer Klaus Kraich war der Start unseres Schachsonntages perfekt.

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Die erste Entscheidung des Tages fiel an Brett 7, als Bernd Zöller das leichte weiße Stellungsplus überwinden und aktives Gegenspiel aufbauen konnte. In der kritischen Stellung entschied er sich gegen Angriffsspiel und ließ den Damentausch zu, wonach sich beide Kontrahenten auf Remis einigten.

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Etwas später warf Klaus Kraichs Positionsvorteil Früchte ab, konnte er doch in einem Sweschnikow-Sizilianer dank eines vernichtenden taktischen Schlages dem in der Mitte verbliebenen schwarzen Monarchen zu Leibe rücken und spielentscheidendes Material gewinnen.

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An Brett 5 konnte Jürgen trotz Bauernminus die Niederlage gerade noch abwenden. Im Mittelspiel unter Druck geraten musste er einen Bauern geben, um einen gefährlichen weißen Angriff zu verhindern. Die Partie führte zu einem Doppelspringerendspiel in dem Weiß trotz seinem Mehrbauern etwas frühzeitig Remis anbot, da er vermutete, wegen der Verdopplung seines g-Bauern keine Königsflügelmehrheit bilden zu können.

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Walter musste sich in komplizierter Mittelspielstellung schließlich dem aggressiven Spiel seines Gegners T. Kirschneck fügen. Nach einer Eröffnungsungenauigkeit und dem Tausch seines schwarzfeldrigen Läufers war Walters Stellung langfristig nicht mehr zu retten.

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Hans-Jörg erreichte nach einigen Stellungsschwankungen schließlich ein Remis in einem Springerendspiel, in welchem Schwarz aufgrund seines Raumnachtteils kein Kapital aus einem blockierten Mehrbauern schlagen konnte. Hatte Hans-Jörg anfänglich zwar eine klare Initiave am Königsflügel erhalten, gelang es Schwarz nach verfehlter weißer Angriffsführung das Vorpfostenfeld g5 mit seinem Springer zu besetzen und alle weißen Angriffshoffnungen zu zerschlagen.

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Am zweiten Brett kam Tobias in der Zeitnotphase zum Sieg, als sein Gegner mit einem rückhaltlosen Bauernzug das zuvor ruhige Positionsspiel öffnete und große Komplikationen heraufbeschwor. Tobias entschied sich zu einem Bauernopfer, um die gegnerische Verteidigungslinie zu infiltrieren. Seine aggressive Herangehensweise wurde auch prompt mit Fehlern des Scharzen belohnt, und nach dem 40.Zug konnte A. Kopp angesichts seines schutzlosen Königs nur noch das Handtuch werfen.

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Klaus gelang es indes ebenfalls, seinen Gegner zu bezwingen und uns somit den Mannschaftssieg zu sichern. Mit Raumvorteil gegen das Läuferpaar spielend, agierte Schwarz im Mittelspiel zu passiv und überließ Weiß absolute Zentrumskontrolle. Die Strafe ließ nicht lange auf sich warten, als Klaus mittels einer taktischen Operation einen Bauern gewann, den er trotz einiger technischer Schwierigkeiten im Turmendspiel verwerten konnte.

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Fabian führte an Brett 1 eine lange Kampfpartie gegen M. Lorenz. Im Mittelspiel hatte Fabian mit dynamischen Spiel großen Vorteil erreicht und war nur noch einen Zug entfernt, das weiße Gegenspiel vollends zu unterdrücken. So wie es kam, ließ er ein weißes Bauernopfer zu, das objektiv aber noch immer zu einer schwarzen Gewinnstellung hätte führen sollen. In beidseitiger Zeitnot folgte dann aber ein fürchterlicher Fehler, als Fabian eine einfache Fesselung seines Läufers übersah, der er wenig entgegenzusetzen hatte. Im praktischen Sinne opferte er nun einen ganzen Turm für potentielle Angriffschancen gegen den weißen König, anstatt sich dem Figurenverlust zu fügen. Bei knapper Zeit ließ sich Weiß von den schwarzen Angriffsidee derart einschüchtern, dass er das sensible g2-Feld prophylaktisch überdeckte und den Mehrturm kurzerhand zurückgab, was in einer materiell ausgeglichene Stellung resultierte, die nach einigen Schwankungen schließlich im Remis versandete.

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[Fabian Englert]

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12.12.2010 - 4. Spieltag: Kirchenlaibach I - Klingenberg I 1,5 - 6,5

Mit starker Leistung in die Weihnachtspause

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Nach der zum Glück weitestgehend schneefreien Anreise nach Kirchenlaibach wurden wir dank einer starken Mannschaftsleistung mit zwei Mannschaftspunkten und der zwischenzeitlichen Führung in der Regionalliga Nordwest belohnt. Zu den Partien im Einzelnen:

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Jürgens Partie endete im Remishafen, ohne dass eine der beiden Parteien nennenswerte Vorteile besaß. Als eine noch relativ verwickelte Mittelspielstellung in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern versickerte, einigten sich die Kontrahenten auf Remis.

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Klaus bezwang seinen Gegner in einem Schwerfigurenendspiel, nachdem er zuvor mutig zwei Bauern geopfert hatte. Die im Gegenzug erhaltene strukturelle Kompensation in der "Wolgastellung" münzte er nach einigen Ungenauigkeiten des Weißen in einen schönen Sieg um.

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Auch „Captain“ Klaus Kraich führte seine Partie nach einem gegnerischen Bauerneinsteller siegreich zu Ende. Ein gedeckter d-Freibauer und der geschwächte weiße Königsflügel gaben ihm allerdings schon zuvor Stellungsvorteil.

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Kurz vor Ende der Zeitnotphase schloss sich auch Fabian dem Club der Sieger an. Nachdem Fabian ein positionelles Qualitätsopfer gebracht hatte, konnte R. Singer seine Defensivaufgabe nicht mehr lösen. In ohnehin schwieriger Stellung und äußerst knapper Bedenkzeit unter Druck geraten, segnete sein Figureneinsteller auch dieses Partieergebnis ab.

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Walter steuerte einen halben Zähler bei, als seine Kampfpartie nach einigen Hochs und Tiefs schließlich mit Remis endete – ein angesichts des Gesamtstandes für uns uneingeschränkt positives Ergebnis.

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Bald darauf war unser Sieg amtlich, als Tobias Kuhn den langen Widerstand seines Gegners brach und seine Mehrfigur verwertete. Zuvor hatte Tobias mit den schwarzen Steinen in ausgeglichener Stellung seinen erfahrenen Gegner mit einem Bauersturm aus dem Konzept gebracht, so dass dieser Material geben musste, um die schwarzen Mattdrohungen zu verhindern.

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Nach ungefähr fünf Stunden erreichte Tobias Göbel ein Remis. Obwohl die weißen Angriffsversuche zwischenzeitlich sehr gefährlich anmutenden, hielt unser Mann die Stellung (irgendwie) noch zusammen. Als klar wurde, dass die Partie nicht durch Matt enden wird, gab sich Schachfreund Schulz angesichts seines deplatzierten Springers mit Remis zufrieden.

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Fast bis zum Schluss kämpfte Hans-Jörg, um seinen Materialvorteil in einen vollen Punkt umzuwandeln. Angefangen von Raumvorteil über die aktivere Figurenstellung bis zum Materialgewinn fügte sich ein Rädchen ans nächste; auch im Endspiel fand Hans-Jörg den zielstrebigsten Gewinnplan und opferte seine Mehrfigur im richtigen Zeitpunkt zurück, um ein gewonnenes Bauernendspiel zu erreichen. Insgesamt eine wie ich finde sehr starke Vorstellung unseres 1.Vorstandes sowie ein verdienter Sieg gegen einen 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegner.

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Indes konnte Kitzingen die Marktleuthener Schachfreunde mit 4,5:3,5 besiegen, was uns nunmehr mit 7:1 Mannschaftspunkten und 23,5:8,5 Brettpunkten an die Spitze der Regionalliga Nordwest katapultiert.

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[Fabian Englert]

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14.11.2010 - 3. Spieltag: Klingenberg I - Bad Neustadt I 8 - 0 kl.

Aufgrund massiven Spielerausfalles entschlossen sich die Bad Neustädter Schachfreunde schon am Samstag, die Anreise nach Klingenberg nicht anzutreten. Ihre Spielabsage resultiert somit in einem kampflosen 8-0-Sieg für uns.

Der "harte Kern" der 1.Mannschaft traf sich freilich trotzdem im Schachheim, um mittags gemütlich in der Pitsche essen zu gehen. Den Vormittag vertrieben wir uns zu fünft die Zeit mit einem Simultanmatch Jeder-gegen-Jeden an 10 Brettern, die man nur im Uhrzeigersinn ablaufen durfte. Walter, Klaus Kraich, Hans-Jörg, Tobias und Fabian spielten dabei jeweils 4 Partien gegen die anderen vier Mitstreiter mit jeweils einer Stunde Bedenkzeit. Dieser Kampf entwickelte sich gegen Ende zu einer sehr spannenden Angelegenheit, da einem auch die Freude an der schönsten Gewinnstellung vergeht, wenn man nur noch wenige Minuten Bedenkzeit hat und der Gegner mit seinem Zug darauf wartet, dass man den Weg zu seinem nächsten Brett fortsetzt, wo ebenfalls die Uhr tickt (und nochmal zur Erinnerung: Rückwärtslaufen nicht erlaubt!). Entsprechend knapp war der Endstand: Tobias und Fabian holten beide 2,5/4. Klaus gewann zwar gegen die beiden Spitzenplätze, verlor aber gegen Hans-Jörg und Walter. Walter holte ebenfalls 2/4 und Hans-Jörg war mit 1/4 nicht so abgeschlagen wie es laut DWZ-Wahrscheinlichkeit hätte sein sollen.

So haben wir also auf unkonventionelle Art und Weise unseren Schachsonntag doch noch durch zehn schöne Matches gerettet.

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[Fabian Englert]

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24.10.2010 - 2. Spieltag: Kronach I - Klingenberg I 3 - 5

Das Duell mit dem Landesligaabsteiger Klingenberg entwickelte sich zu dem erwartet spannenden Wettkampf mit dem besseren Ende für die Gäste. Kurt-Georg Breithut ließ in seiner Partie gegen den Klingenberger Youngster Kuhn nichts anbrennen und erreichte ein sicheres Remis. Ebenfalls mit einem Unentschieden durch Zugwiederholung endete die Partie von Ulli Herdin gegen den Klingenberger Mannschaftsführer Kraich. Walter Lechleitner opferte zwei Leichtfiguren gegen Turm und Bauer, geriet im weiteren Partieverlauf jedoch in einen Königsangriff, den er nicht mehr parieren konnte. Heinrich Horther konnte mit Weiß keinen Eröffnungsvorteil erzielen und gab daher seine Partie remis. Fabian Hörmann opferte in der Eröffnung die Qualität für Gegenspiel, übersah in zweischneidiger Position jedoch eine chancenreiche Fortsetzung und verlor anschließend Material und Partie. Postwendend sorgte Nachwuchsspieler Johannes Pfadenhauer mit einem sicher herausgespielten Angriffssieg für den Anschluss und ließ die Kronacher wieder hoffen. Edgar Stauch lieferte sich mit dem Klingenberger Spitzenspieler Englert eine spannende Kampfpartie, stellte dann jedoch die Partie in hochgradiger Zeitnot einzügig ein. Damit war der Wettkampf zu Gunsten der Gäste entschieden, sodass Alexander Becker das angebotene Unentschieden annahm.

[ausgeliehen von Edgar Stauch/Kronach]

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10.10.2010 - 1. Spieltag: Klingenberg I - Mainaschaff I 4 - 4

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Nachdem die 2. und 3. Mannschaft unlängst ihre ersten Saisonkämpfe auf unterfränkischer Ebene bestreiten durften, war heute Klingenberg I an der Reihe, gegen Aufsteiger Mainaschaff die neue Saison in der Regionalliga Nordwest einzuläuten.

 

Unglücklicherweise reichte es für uns trotz klarer nomineller Vorteile nicht zum Sieg im Lokalderby, am Ende waren wir mit den geteilten Mannschaftspunkten sogar noch gut bedient.

 

Klaus entwickelte nach ungenauer Eröffnungsbehandlung des Schwarzen eine kritische Initiative im Zentrum. Obgleich Klaus anfänglich eine gute Möglichkeit ungenutzt ließ, seinen Gegner mittels d5-d6 vollends einzuschnüren, änderte sich nichts am Partieausgang, wurde er nach einer taktischen Finesse doch mit einem Qualitätsgewinn und einer hiermit einhergehenden Gewinnstellung belohnt.

 

An Brett 1 warf Fabians aggressive Spielführung heute nur teilweise Früchte ab. Zwar erreichte er mit den schwarzen Steinen dank eines positionellen Bauernopfers bald eine aktive Mittelspielstellung, fand daraufhin aber keine guten Fortsetzungszüge. Der zweischneidige Versuch mit Figurenopfer weitere Komplikationen zu generieren führte nach guter Verteidigung Künstlers zum Damentausch. Im resultierenden Endspiel hatte Weiß mit Leichtfigur gegen 2 Bauern wohl objektiv Vorteil, doch erhielt Fabian einen schönen Freibauern und gewisse Angriffschancen gegen den weißen Monarchen. Aufgrund der knappen Bedenkzeit waren beide Spieler in dieser unklaren Situation mit einem Remis zufrieden.

 

Tobias lieferte am zweiten Brett eine gute und solide Leistung ab. Schwarz vernachlässigte die Entwicklung und wurde prompt vor die unangenehme Wahl zwischen Bauernverlust oder gefährdeter Königsstellung gestellt. Michael Konik entschied sich für Ersteres, doch Tobias’ gute Technik führte nach zähem Kampf zum vollen Punkt im Läuferendspiel mit dem Mehrbauern.

 

Hans-Jörg remisierte an Brett 8 gegen Dr. Wanner, obwohl seine Klingenberger Mannschaftskollegen sich in der Eröffnung aufgrund der aktiven schwarzen Springer und der exponierten weißen Königsstellung wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang machten. Doch Hans-Jörg bewies Zähigkeit und konnte den Druck langfristig neutralisieren und einen wichtigen halben Punkt holen.

 

Bernds Partie endete auch mit einer friedlichen Einigung beider Spieler, obwohl ihm die schwarze Dominanz im Zentrum durchaus realistische Chancen auf einen Königsangriff gegeben hätte. Bernd entschied sich für eine positionellere Behandlung, die langfristig zu Vereinfachungen und Ausgleich führte.

 

Unser Captain Klaus Kraich war mit seiner Partie heute selbst nicht zufrieden. Er hatte eine schöne Mittelspielstellung erreicht, mit gutem Angriffspotential gegen den schwarzen König, verpasste jedoch den richtigen Zeitpunkt zum Angriff. Mit Minusqualität musste er schließlich in den Damentausch einwilligen und konnte trotz seines Läuferpaars Schwarz nichts mehr entgegensetzen, als dieser sich mit einem taktischen Trick einen Freibauern schuf.

 

An Brett 3 entkam Walter wie durch ein Wunder aus einer verloren geglaubten Stellung. Angesichts der tödlichen Angriffsdrohungen musste er in der Zeitnotphase Qualität und Bauern geben, zu allem Übel hatte der Weiße auch noch Raumvorteil. Jochen Schricker ging mit seinem riesigen Materialvorteil aber leichtfertig um und opferte seinen Freibauern, ohne dafür einen adäquaten Gegenwert zu erhalten. Nach anschließendem Damentausch sah die Welt für Walter doch schon wieder etwas heller aus: nur noch Minusqualität, zudem besaß Weiß ein Musterbeispiel für einen schlechten Läufer, dessen Wirkungsbereich von seinen eigenen Bauern beschränkt wurde. Als Schrickers restliche Bedenkzeit kurz vor dem 60.Zug die kritische 5-Minuten-Marke zu unterschreiten drohte, initiierte dieser auf dem Brett die dritte Wiederholung derselben Stellung, ohne sich dessen bewusst zu sein. Walter reklamierte korrekt und nach kurzer Überprüfung endete diese Partie mit der Punkteteilung.

 

Jürgen überzog am fünften Brett leider, was ein ausgeglichenes Endspiel hätte ergeben sollen. Ein pseudoaktiver Bauerndurchbruch stellte sich langfristig als kritische Schwächung der schwarzen Stellung heraus. Zwei isolierte Bauern waren einfach eine Schwäche zu viel - als im (gleichfarbigen) Läuferendspiel der erste Bauer fiel, war Marco Lindners Sieg nur noch eine Frage der Zeit.

Glückwunsch an die Mainaschaffer, die ihre Bewährungsprobe im ersten Mannschaftskampf der Regionalliga heute bestanden haben, wohingegen wir uns bei nächster Gelegenheit noch etwas steigern sollten.

[Fabian Englert]

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